Christoph Friedrich Blumhardt

Portrait Christoph Blumhardt

* 1. Juni 1842 in Möttlingen bei Calw
† 2. August 1919 in Jebenhausen bei Göppingen

Christoph Blumhardt war ein württembergischer evangelischer Theologe, Pfarrer und Kirchenlieddichter, später auch Landtagsabgeordneter für die SPD. Er gilt als der Begründer der religiös-sozialen Bewegung in der Schweiz und in Deutschland.

Leben

Sein Vater Johann Christoph Blumhardt war ebenfalls Pfarrer und vertrat einen starken Pietismus, der mit der Kraft des Heiligen Geistes im Alltag rechnete. Er wurde durch eine wunderbare Heilung einer als unheilbar geltenden Frau überregional bekannt. 1852 erwarb er das Kurhaus in Bad Boll. Auf dem dortigen Friedhof sind er und später sein Sohn begraben worden.

Bedeutung

Christoph Blumhardt gehört zu einem der bedeutenden Theologen im Protestantismus der Moderne – und das aus drei Gründen: Erstens konnte er sehr frühzeitig die Grenzen der kapitalistischen Wirtschaftsordnung und ihrer damit einhergehenden Umweltzerstörung benennen. Zweitens hat er in der zusammenwachsenden Weltgemeinschaft dem Christentum eine ungeheure Weite verliehen und damit Türen zum notwendigen interreligiösen Dialog eröffnet. Schließlich entdeckte er in einer damals überhaupt nicht selbstverständlichen Art und Weise mit der Arbeiterbewegung die bedeutsame Rolle der Zivilgesellschaft. Die Verbindung von spiritueller Tiefe und gesellschaftspolitischem Engagement könnte vorbildlich für unsere Zeit, aber auch für unsere württembergische Landeskirche sein. Der Schatz seiner Einsichten ist noch lange nicht gehoben!